Bevölkerungsstruktur, -entwicklung und -geschichte
Demografie Nauens
Nauen hat als typische Landgemeinde der Neuen Bundesländer mit den Wanderungstendenzen junger Menschen in die urbanen Zentren mit den entsprechenden Hochschulangeboten und Karrieremöglichkeiten zu kämpfen.
Andererseits setzte nach 1990 eine durchaus vergleichbare Gegenbewegung aus Suburbanisierten Berliner Familien ein, die sich ein bezahlbares Eigenheim auf dem Land suchten.
Die verstärkte Migration seit den 2010ern ist auch in Nauen angekommen. Die Zahl Auswärtiger wuchs in dem Rahmen, wie die Gesamtbevölkerung Nauens zuletzt gewachsen war.
Eine gegenteilige Richtung hattees in den 1990er Jahren gegeben. Vor allem Junge Einheimische gingen die in die alten Bundesländer. Hohe Arbeitslosigkeit und niedrigere Löhne aber auch eine schwierige Atmosphäre der Nachwendejahre förderte dies. Die Bevölkerungszahlen gingen daher zunächst bis etwa 2000 stärker zurück.
Die anhaltend niedrigen Geburtenraten wiederum führten zu einem Absinken der Reproduktionsraten, so dass ohne Zuzug die Bevölkerung allein um mehrere Tausend Personen abgenommen hätte.
Durch die wirtschaftlichen Umbrüche nach 1990, die Umstellung auf ein anderes Wirtschaft- und Sozialsystem, kamen auch Personengruppen aus den Alten Bundesländern nach Nauen und siedelten sich zum Teil dauerhaft dort an.
Gesamtgesehen gab es seit 1990 ein prägnantes Wachstum von neu errichteten Einpersonenhäusern und neu erschlossene Baugebiete, die diesen Kleinfamilien baulichen Grund boten. Baulich wurde also stark expandiert, während die Bevölkerungszahlen nur leicht anstiegen. Die durchschnittliche Wohnfläche je Person hat sich entsprechend deutlich erweitert. Da Nauen insgesamt eine niedrige Siedlungsdichte des bebauten Wohnsiedlungsraums aufweist, ist - die Grundstücksfreifläche mit eingerechnet - der Bewegungsfreiraum von Bürgern hoch. Freie, offene Räume mit eher lockerer Bebauung herrschen vor. Das sind grundstätzlich attraktive Rahmenbedingungen für junge Familien mit Kindern und größeren Haustieren.
Nauen zieht mehr Pendler aus dem Umland an, als umgedreht, Nauener auswärtig pendeln.
Durch die geringen Reproduktionsraten seit über 50 Jahren, ist der Altersschnitt der Bevölkerung insgesamt hoch. Durch die vielen Ab- und Zuwanderungen seit 1990, ist rein rechnerisch, die Mehrheit der heutigen Nauener Bevökerung nicht alteingestammt, sondern sind Zugezogene.
Um 2010 gab es vermehrt Versuche sich mit dem Thema Überalterung auseinanderzusetzen. Nauen nahm auch an dem Demografie-Projekt Havelland teil, woraus diverse Maßnahmen resultierten.
Demografiegeschichte
Nauen erfuhr im Zuge der Bevölkerungsexplosion des 19. Jahrhunderts ein Wachstum der Bevölkerungszahlen, blieb aber dennoch eine kleinere Mittelstadt. Der Großteil der damaligen Siedlungsbewegung richtete sich auf das boomende Berlin.
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es nochmal zu einer erheblichen Siedlungsneuwelle aus Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten. Danach setzte ein langsamer Redutkionsprozess ein. Die Reproduktionsrate reduzierte sich auch hier wie im gesamten Deutschland ab den 1970er Jahren dauerhaft.