Allgemeines zu Börnicke

Geografische Lage

Börnicke liegt in einer Höhe von 34 m über NHN etwa 10 Kilometer nordöstlich von Nauen an der Bundesstraße 273 zwischen Nauen und Kremmen und ca. 4 km entfernt vom Anschluss Kremmen (AS 25) der Bundesautobahn 24. Der Ort hat eine Fläche von 19,07 km².

Geschichte

Der Ortsname wird dem Ostfälischen für kleiner Brunnen zugeordnet und ist eventuell ein Übertrag von Groß Börnicke (Ort am kleinen Brunnen) bei Staßfurt, da Börnicke von Siedlern aus dem Harzvorland als typisches Angerdorf gegründet worden sein soll. Erstmals erwähnt worden, ist Börnicke im Jahre 1355. Doch geht seine Siedlungsgeschichte bis in die Bronzezeit zurück, was man durch den Fund eines ältereisenzeitlichen Urnenfriedhofs feststellte. Aber auch die Slawen hinterließen Zeichen ihrer Siedlungsbemühungen um Börnicke.

Zu den ältesten Gebäuden von Börnicke zählt die Dorfkirche Börnicke, ein spätgotischer Backsteinbau mit einem charakteristischen Blendgiebel, dessen Turm ein Anbau aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts ist. Um Börnicke, um seine Glocke und um Hexen in Börnicke ranken sich Sagen und Geschichten. Im Jahre 2013 wurde die von Holzwürmern befallene Kirche in eine (schwarz-rot-goldene) Folie gehüllt und begast.

Im Jahre 1933 wurde in einer Zementfabrik in Börnicke das KZ Börnicke eingerichtet. Verantwortlich für das Lager war die SA-Standarte 224, der auch das Nebenlager in Meißnershof beaufsichtigte. Am 17. Mai 1933 wurden die ersten 15 Häftlinge eingeliefert. Zwischen 150 und 500 politische Gefangene wurden hier bis zur Schließung am 26. Juli 1933 gequält, mindestens zehn ermordet, weitere starben an den Haftfolgen. 79 Gefangene wurden nach Oranienburg verlegt. Das Lager bestand aus einem Hauptgebäude, einer Häftlingsbaracke und einer weiteren Baracke, die als SA-Schule eingerichtet war. Die Häftlinge schliefen auf Stroh und mussten für Unterkunft und Verpflegung täglich 1,50 Mark bezahlen. Auch nach der Auflösung des frühen KZ wurde das Lager als Außenkommando des KZ Oranienburg weitergeführt. Seit 1975 erinnert ein Gedenkstein auf dem Gelände der einstigen Fabrik an der Straße nach Tietzow an die Opfer dieses Teils der Börnicker Geschichte.

Die LPGen Tier- und Pflanzenproduktion waren zu DDR-Zeiten die größten Arbeitgeber im Ort. Mit der politischen Wende 1989 setzte der Strukturwandel ein. Dafür steht auch das neue Wohngebiet. Zu DDR-Zeiten gab es dort eine Schweineanlage der LPG Tierproduktion, zu der auch Ställe in Tietzow, Kienberg und Grünefeld gehörten. Heute entsteht auf dem Areal ein Einfamilienhaus nach dem anderen.

Eingemeindung

Im Zuge der Gemeindegebietsreform des Landes Brandenburg wurde Börnicke am 26. Oktober 2003 ein Ortsteil von Nauen. Letzter Gemeindebürgermeister war Eckard Dieter.

Infrastruktur

Börnicke hat mit seinen 804 Einwohnern derzeit die dritthöchste Bevölkerungszahl der 14 Nauener Ortsteile. Es gibt den Schützenverein, zwei Angelvereine – in Börnicke und Ebereschenhof – und auch den Förderverein der Feuerwehr. Ein Bäcker ist im Ort, auch eine Arztpraxis. Mit dem Landhotel Börnicke gibt es zumindest noch eine Gaststätte im Dorf – dort, wo einst das Ferienobjekt der staatlichen DDR-Handelsorganisation (HO) war. Die 1909 gegründete Börnicker Wehr hat keine Personalprobleme, etwa 30 Kameraden sind aktiv dabei. Auch eine Jugendfeuerwehr gibt es. Die Feuerwehr ist noch immer der soziale Mittelpunkt des Ortes. Ein Einkaufsmarkt hat sich bisher nicht im Ort ansiedelt. Zu DDR Zeiten hatte es einen Konsum gegeben.

Dorfkirche in Börnicke
Börnicke, Dorfkirche
Börnicke, Ortseingang
Börnicke, Feuerwehrgerätehaus

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