Sport frei! Goethe-Gymnasium erhält neuen Sportplatz
„Dass eine stark nachgefragte Schule mit 600 Schülerinnen und Schülern, mit einer enormen Außenwirkung, in einem Mittelzentrum und vor allem mit einem Bildungs- und Lehrauftrag, dies eben auch im Fach Sport, einen Sportplatz benötigt, ist eigentlich selbstverständlich. Sie, liebe Schülerinnen und Schüler, mussten jedoch im Stadtpark laufen und die Behelfssprunggrube auf dem Schulhof nutzen“, sagte Bürgermeister Meger in seiner Ansprache. An der Feierstunde nahmen zahlreiche Gäste teil, darunter die Schülerinnen und Schüler, Vertreter der Stadtverordnetenversammlung, der Baufrima sowie der DLG.
Im Jahr 2021 hatte die Stadt intensiv und in enger Abstimmung mit der Schulleitung die Planung des Vorhabens forciert. Schulleiter Breuer war wichtig, dass es neben der obligatorischen Ausstattung mit Laufbahnen, Weitsprung- und Wurfanlage sowie einer Beachvolleyballanlage, auch Gerätecontainer sowie Sitzmöglichkeiten gibt. Da die Verwaltung auch eine Nutzung der Flächen nach der Schule anstrebt, wurde darüber hinaus auch eine Beleuchtung geplant - diese sowohl für das Kunstrasenspielfeld als auch für das Volleyballfeld.
Schulleiter Breuer sagte: „Die Schule steht seit dem Jahr 1916, aber seit diesem Jahr warten die Schüler auf einen Sportplatz. Der Stadtpark musste herhalten, was auch Vorteile hatte. Aber: ein Sportplatz ist ein Sportplatz“, so der Schulleiter. Deshalb sei man heute unheimlich dankbar für diese Sportanlage. Er präsentierte dem Publikum während seiner Ansprache auch die fast schon legendäre Bauskizze, die andeutet, wie der Sportplatz einst geplant war. „Bei meinem Amtsantritt 2006 habe ich die Skizze aus dem Jahre 1994 von meinem Vorgänger übernommen und immer in Ehren gehalten. Sie hing bei mir im Büro an der Wand, damit sie mich ständig erinnert: Hier gibt es noch was zu tun. 16,5 Jahre nach meinem Dienstantritt ist es endlich gelungen“, so Schulleiter Breuer.
Bürgermeister Meger sagte während seiner Rede: „Im städtischen Finanzhaushalt wurde das hiesige Vorhaben bereits im Jahr 2016 geplant, dies noch in der Hoffnung einer zwei Drittel Förderung, die jedoch zu keiner Zeit untersetzt werden konnte. Mit Unterstützung der Stadtverordneten wurden im Haushaltsjahr 2021 dann tatsächlich die Voraussetzungen zur Umsetzung des Vorhabens geschaffen. Dafür an dieser Stelle auch mein Dank an das Stadtparlament.“ Der Bürgermeister dankte auch der DLG. „Herr Guder, der die Bauherrenvertretung innehatte, hat gute Arbeit geleistet. Mein Dank geht auch an meine Verwaltung, die das Bauvorhaben stetig vorangetrieben und begleitet hat. Auch bei den Schülerinnen und Schülern möchte ich mich bedanken, dass Sie der Stadt Nauen gegenüber so viel Geduld gezeigt haben“, so der Bürgermeister. Schließlich dankte er im Besonderen Schulleiter Breuer für dessen kooperative und entschlossene Vorgehensweise. „Sie haben uns in vielen kleinen Schritten auf den richtigen Pfad gebracht. Danke für Ihr Engagement und ihre Beharrlichkeit und auch für Ihr Verständnis, dass nicht immer alles sofort geht. Wir haben zu jeder Zeit an einem Strang gezogen“, lobte der Bürgermeister den Schulleiter. Meger wies zudem darauf hin, dass die Sportlandschaft in der Stadt mit dem Projekt aufgewertet wurde. Als Nächstes komme der Sportplatz am Arco-Schulzentrum an die Reihe.
Schülersprecherin Friederike Spanier sagte: „Nach 106 Jahren Goethe-Gymnasium Nauen haben Kugelstoßen und Weitsprung auf dem Schulhof endlich ein Ende gefunden. Auch die Zeiten, in denen man beim Sprinten Bekanntschaft mit dem Schotter gemacht hat – sie sind jetzt vorbei“, blickte sie fast schon nostalgisch zurück.
Der neue Sportplatz kommt ausnahmslos gut an. Winfried Gora, ehemaliger Lehrer und Oberstufenkoordinator und heutiger Vorsitzender des Fördervereins des Goethe-Gymnasiums, sagte am Rande der Kampfbahn: „Seit 1973 habe ich hier an der Schule unterrichtet, und seit dieser Zeit sprechen wir über einen neuen Sportplatz. Deshalb freue ich mich unheimlich, dass das jetzt geklappt hat“, so der Pädagoge. „Es wird aber in unserem Schulsport für die nachfolgenden Schülergenerationen wahrscheinlich zu leicht werden, da die früheren Generationen ja durch den Sportunterricht im Stadtpark viel mehr ‚gestählt‘ wurden“, scherzte Gora.
Auch Detlef Fleischmann, der ehemalige Bürgermeister von Nauen, warf ein Blick zurück in die Vergangenheit: „Heute ist auch für mich ein schöner Tag. Wenn man die Zeit Revue passieren lässt und an seine eigene Jugend an diesem Gymnasium zurückdenkt und dabei miterlebt hat, wie diese Schule stetig gewachsen ist, dann kann man heute sagen, dass mit dem Sportplatz das gesamte Ensemble rund geworden ist“, so Fleischmann. Die Sportlerin Claudia Grundwald attestierte vor dem Eröffnungslauf: „Mit dem neuen Sportplatz werden ja neben den Schulklassen auch die Vereine – also der Freizeitsport gefördert, was mich ebenfalls sehr freut.“
Der letzte Feinschliff für die Anlage steht indes noch an. „Zwei Lichtpunkte, die speziell den Beachvolleyballbereich ausleuchten, müssen noch montiert werden. Auch die Markierungen auf der Bahn müssen noch aufgetragen werden“, erläuterte Detlef Guder von der DLG. Die Stadt habe sich bewusst für einen Kunstrasenplatz entschieden, um auch im Nachmittags- und Abendbereich bei der Nutzung flexibel zu sein.
Großes Geschrei der Schülerinnen und Schüler gab es schließlich im zweiten Teil der Eröffnungsstunde beim lange angekündigten Eröffnungslauf, den der Bürgermeister mit Claudia Grunwald bestritt. Die ehemalige deutsche Langsprinterin wurde in Nauen geboren, hat bei der Europameisterschaften 2010 in Barcelona in der 4-mal-400-Meter-Staffel die Europameisterschaft gewonnen. Bürgermeister Manuel Meger war froh, dass der Eröffnungslauf nur über eine Runde ging. „Dann kann ich wenigstens nicht überrundet werden“, feixte er. Mit einem hauchdünnen Vorsprung ging die professionelle Leichtathletin vor den Fußballerbeinen des Bürgermeisters über die Ziellinie.