So feierten die Nauener ihr 12. Ackerbürgerfest - Historisches Spektakel zog viele Gäste von nah und fern an
Hunderte von Besuchern strömten in die Altstadt, um das historische Spektakel mitzuerleben. Organisiert wurde es in diesem Jahr in einer Kooperation der Stadt Nauen mit dem Semnonenbund e. V. und „KultURerbe – historische Veranstaltungen“, zuständig für das Tagesprogramm auf dem Martin-Lutherplatz, sowie „HeroIne Artists“, die für das Abendprogramm auf der Freilichtbühne zuständig waren.
Die Besucher konnten auf eine spannende und spaßige Zeitreise durch die Geschichte Nauens, des Havellandes und der Mark Brandenburg gehen. In seiner Begrüßungsrede ging Bürgermeister Manuel Meger (LWN) auch auf die Geschichte des Ackerbürgerfestes ein. „Nauen ist eine alte Ackerbürgerstadt, deren damalige Bewohner hauptsächlich Landwirtschaft betrieben haben, also quasi Stadtbauern waren. Mit Erhalt des Stadtrechts 1292 entwickelte sich Nauen im Laufe der Jahrhunderte aus der einstigen Ackerbürgerstadt zu einem wachsenden Mittelzentrum mit heute rund 20.000 Einwohnern. Das Ackerbürgerfest aber wurde erstmals im Jahr 2005 von der Nauener Botenfrau Marina Wesche ins Leben gerufen“, erläuterte der Bürgermeister, der am Vormittag in zeitgenössischer Kleidung des 19. Jahrhunderts die Gäste begrüßte.
Märkische Trachtenmode gab es während der historischen Modenschau zu bestaunen, und auch die Nauener Heimatfreunde 1990 e.V. boten wieder ihre beliebten Darbietungen im Rahmen ihrer berühmten Spielszenen. Sie präsentieren real stattgefundene Nauener Ereignisse mit einem Augenzwinkern. Außerdem zeigten sie, wie ein Waschtag vor hundert Jahren so aussah. Auch Nauens Nachtwächter nahm seine Gäste mit einer Bilderschau in der Sankt-Jakobi-Kirche mit auf eine Reise in die Vergangenheit.
Christopher Rein aus Falkensee war mit seiner kleinen Familie zu Besuch. „Historische Jahrmärkte interessieren uns sowieso, genauso wie die regionale Geschichte. Und die Schaukämpfe mit den germanischen Kämpfern gefallen dem Kleinen natürlich besonders gut“, so der Vater. Die Seniorin Ruth Grelzik aus Nauen war mit ihren Freundinnen in bester Stimmung auf dem Martin-Luther-Platz anzutreffen. „Wir finden es immer wieder interessant, wie es früher alles so gewesen sein könnte. Wir waren ja schon häufiger bei den Veranstaltungen der Nauener Heimatfreunde – nicht nur zum Ackerbürgerfest“, erzählte sie.
Rund um den Martin-Luther-Platz, quasi im Stundentakt, gab etwas Anderes zu erleben: Ob bei den Tänzen der Renaissance von Balliao Thyrow oder den Seifenblasen-Kunststücken von Corinne Bubbles Powder oder aber bei Jonglage Show von Beatrice Baumann – zusammen mit zeitgenössischen Händlern, Handwerkern, Gauklern und Stelzenläufern, Kriegern und Musikern sorgten die Künstler für das ganz besondere zeitgenössische Flair. Einen Sprung in die 20er-Jahre machte dann am Abend auf der Freilichtbühne im Stadtpark die Varieté-Show von The Velvet Creepers, die damit das Programm abrundeten. Auf dem Martin-Luther-Platz indes konnten die Nachtschwärmer noch bis in die Nacht hinein feiern.