Olaf Niemann ist Sieger auf der Bundes-Kaninchenschau
In den Kasseler Messehallen wurde am Wochenende vom 4. und 5. Februar vom Landesverband der Rassekaninchenzüchter Kurhessen und der Landesverband der Rassekaninchenzüchter Hessen-Nassau die Bundesschau der Rassekaninchenzüchter ausgerichtet. Unter den rund 9.000 Rassekaninchen war auch der „Blaue Holicer“ von Olaf Niemann. „Der Blaue Holicer ist eine von 30 Rassen, die am Wettkampf teilgenommen haben. Dabei handelt es sich um eine kleine Kaninchenrasse in lichtblauer Farbe, daher rührt der Name“, erläutert Niemann nach dem Wettkampf. Züchter wie Olaf Niemann wünschen sich eine möglichst lichte Farbe bei den Zuchttieren. In seiner Wettkampf-Klasse galten natürlich strenge Regeln. Das Gewicht darf 2750 Gramm nicht unterschreiten und 3250 Gramm nicht überschreiten. „Das Gewicht wird allein über das Futter reguliert, da bekommt man mit der Zeit ein gutes Gefühl, wenn weniger oder mehr verfüttert werden muss“, berichtet er.
Traditionell trägt das Zuchttier, das für den Wettkampf „fit“ gemacht wird, den Namen „Bolle“. So auch der Rammler von Olaf Niemann, der sich jedes Jahr über rund 30 „Neuzugänge“ freut, schließlich ist er professioneller Züchter. „Da wird es etwas schwierig, sich für die vielen Tiere jedes Jahr sämtliche Namen zu merken“, gesteht er. „So ein ‚Gewinner-Bolle‘ erhält aber traditionell das Gnadenbrot, soll heißen, er landet nicht im Kochtopf wie seine Stallgenossen. Im Schnitt werden die Rammler etwa sieben bis zehn Jahre alt. Im Stall halte ich einen Stamm von 30 bis 40 Tieren, der Rest wird verkauft.“ Seit 2013 übt Olaf Niemann nun schon sein Hobby aus. Auch das Jagen gehört dazu. Unterstützung bei der Kaninchenzucht bekommt er natürlich von seiner Familie. „Ab und an mache ich mit meinen Freunden Urlaub in Norwegen zum Fischen. In dieser Zeit springen dann meine Frau und die Kinder ein, wenn es ans Füttern oder Ausmisten geht – da will ich an dieser Stelle gerne Danke sagen!“
Die besonderen Charaktereigenschaften dieser Kaninchenrasse sind es auch, die Olaf Niemann an seinen Langohren so schätzt. „Wenn die Tiere Radio hören, sind sie total entspannt. Das ist natürlich gut beim Ausmisten. Diese Rasse ist aber von Natur aus nicht hibbelig, sie beißen nicht, sie kratzen nicht, wie es andere Rassen gerne tun. Das muss aber auch ein wenig trainiert werden, wobei mir wiederum meine Hunde helfen“, erzählt er. Für seine Kaninchen gibt er etwa 17 Euro für 25 Kilo Futter pro Woche aus. Zuletzt war er im Jahr 2017 Landesmeister auf der Erfurter Bundes-Rammlerschau (BRS), die alle zwei Jahre stattfindet. Sie wird vom Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter (ZDRK) ausgerichtet.
Bürgermeister Meger indes freut sich für den Gewinner aus dem Kleintierzuchtverein D 292 Ribbeck. „Die Kleintierzucht ist ein wunderbares Hobby, das die Menschen zusammenbringt – nicht nur innerhalb der Familie. Der Sieg von Olaf Niemann auf der Bundes-Kaninchenschau ist erneut ein schönes Aushängeschild für den Verein, für den Ort Ribbeck, für die Stadt Nauen und die Region Havelland. Olaf Niemann ist schließlich der 4. Teilnehmer aus der Region Berlin-Brandenburg, der seit 1948 einen Preis erzielen konnte. Und da die gute Erbmasse jetzt schon mal im Dorf ist, kann ich nur allen Züchtern raten: Weiter so!“, so das Stadtoberhaupt und drückt ihm und dem Verein die Daumen für den 17. Dezember 2023. Dann finden in Leipzig die nächsten Meisterschaften statt.