Nauens Bürgermeister Meger übt scharfe Kritik an Impfstoff-Lieferungsstopp
„Mit dem Lieferungsstopp ist kein kurzfristiger Zugang zum Impfschutz für Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr mehr möglich, so, wie es in der Pressemitteilung des Ministeriums vom 23. April angekündigt wurde“, sagte Meger. In der Pressemeldung wurde eine Erleichterung der Impfreihenfolge angekündigt mit dem Hinweis auf die besondere Bedeutung der wichtigen systemrelevanten Gruppen u. a. der Feuerwehren.
In Kooperation mit einer im Ortsteil Börnicke niedergelassenen Facharztpraxis wurden entsprechende Vorbereitungen getroffen, um u. a. den Kameraden des gesamten Nauener Stadtgebietes einen schnellstmöglichen Zugang zum Impfschutz zu ermöglichen. Von der Aufklärung der Beteiligten Personen bis hin zum Impftermin konnten bereits sehr kurzfristig alle Vorkehrungen zur Zufriedenheit aller Beteiligten einhergehend mit einer hohen Erwartungshaltung getroffen werden.
Bürgermeister Meger sagte weiter: „Heute erreichte uns völlig unerwartet und abweichend von Ihrer Pressemitteilung die Nachricht, dass die zugesagten Impfstofflieferungen des Landes mit Moderna / Biontech ersatzlos gestrichen und gestoppt wurden. Ich bin darüber sehr irritiert und verständnislos, was es mir sichtlich schwermacht, den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr argumentativ starke Beweggründe für diese von Ihnen getroffene Entscheidung zu benennen, weil ich Sie schlichtweg nicht nachvollziehen kann.
Der Schutz systemrelevanter Gruppen, zu denen zweifelsohne die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr gehören, sollte für uns alle oberste Priorität haben, da ihnen eine ganz besondere Bedeutung zukommt. So nähern wir uns beispielsweise der saisonal- und klimabedingten Hochsaison. Unter anderem die Intensität der Waldbrände der vergangenen Jahre zeigte uns auf, welche enormen Leistungen wir den Kameraden abverlangen. Auch die Entwicklung innerhalb der vergangenen Tage und Wochen zeigt das unabweislich alarmierende Risiko von Wald- und Flächenbränden.
Es ist meines Erachtens unsere Pflicht, exakt diese systemrelevante Gruppe mit einem Impfstoff zu schützen, der auch von der ständigen Impfkommission empfohlen wird. Die Kameraden gehören überwiegend der Altersgruppe unter 60 Jahren an, so dass der Impfstoff AstraZeneca keine Alternativlösung darstellt, weil eben nicht zu denen von der Impfkommission Empfohlenen gehört. Die Erleichterung der lmpfstoffreihenfolge für Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr erfolgte nach meinem Dafürhalten mit einem deutlich zu hohen zeitlichen Verzug. Zum jetzigen Zeitpunkt einen von der Impfkommission empfohlenen Wirkstoff zurückzunehmen erhöht die Gefahr einer Verminderung der Einsatzbereitschaft. Einerseits werben wir aktiv, um einen Zuwachs in den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr erzielen zu können. Die hier beschriebenen Umstände lösen allerdings einen derartigen Negativeffekt aus, der jeglicher Mitglieder-Akquise entgegenwirkt.“
Bürgermeister Meger bittet in seinem Schreiben Innenminister Stübgen abschließend, seine Entscheidung dringend zu prüfen und umgehend die Möglichkeit einen ortsnahen und für alle Kameraden akzeptablen Impfzugang zu gewährleisten.