Landrat auf Tour - Ortsbesuch von Roger Lewandowski in Nauen

Beim Besuch der Golfanlage Kallin Betriebs GmbH im Ortsteil Börnicke fuhr man mit Geschäftsführer Marcel Behnke in elektrischen Golfplatz-Caddies einmal rund um das Golf-Gelände. Insgesamt 20 Beschäftigte arbeiten auf dem 90 Hektar großen Gelände, das bei den Golfern der Region Berlin-Brandenburg sehr beliebt ist. Und so zählt der Verein inzwischen rund 1500 Mitglieder. Die Golfanlage umfasst 35.000 Quadratmeter Wasserfläche. „Neben der verstärkten Jugendarbeit im Sport haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Biodiversität zu erhalten und zu fördern“, so Behnke. Auch Kooperationen mit Naturschutzverbänden sei angestrebt. 

Marcel Behnke lenkt die Geschicke der Golfanlage seit Juli 2015. Er spielt seit seinem 10. Lebensjahr Golf und war mehrere Jahre Mitglied im Jugendkader des Golfverbandes Berlin/Brandenburg. Er wünscht sich aber, dass die Golfanlage Kallin mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gelangt – vor allem bei der einheimischen Bevölkerung. „Der Golfsport ist zwar noch lange kein Breitensport wie ´König Fußball`. Golfsport wird aber von immer mehr Freizeitsportlern für sich entdeckt, da sich das Golfen inzwischen zu einer bezahlbaren Freizeitgestaltung entwickelt hat, bei der man auch neue Menschen kennenlernen kann“, erläuterte Marcel Behnke den Besuchern. So biete die Golfanlage bestimmten Tagen auch Schnupperkurse für Neugierige an. „Ein Besuch bei uns auf dem Platz oder aber im öffentlichen Restaurant lohnt sich, und auf unserer Homepage www.golf-kallin.de findet man zudem alle weiteren Informationen rund ums Thema Golf“, empfahl Behnke.

„Wir müssen in Zukunft am Image arbeiten. Daran müssen sich auch die Golfer selber beteiligen“, betonte er. Die Anlage habe schließlich viele Reize. „Die Golfer spielen hier in einer echten Natur-Oase fernab von Straßenlärm. Für die Menschen aus der Umgebung führt ein Radweg direkt an der Golfanlage vorbei“, empfahl er. Der Bürgermeister sieht im Golfsport eine generationenübergreifende Sportart. „Ein Sport für Jedermann“, stellte er fest. Am Rande des Besuchs gab es für den Landrat und den Bürgermeister sogar noch einen Schnellkursus unter Anleitung von Golftrainer Aaron Keller – mit teils beachtlichen Erfolgen bei beiden Golfschülern.

Von der Golfanlage Kallin ging es weiter zum Modellflugclub Nauen e. V. in Berge, wo sie vom Vereinsvorsitzenden Detlef Kleindienst begrüßt wurden. Gegründet wurde der MFC Nauen e.V. im Jahr 1990. Detlef Kleindienst, der Vereinsvorsitzende des MFC Nauen: „Unsere 40 Mitglieder – davon acht Jugendliche - fliegen ihre Flugmodelle verschiedenster Typen mit Abfluggewichten von wenigen Gramm bis hin zu 25 Kilogramm. Die Spannweiten der Flugmodelle fangen bei wenigen Zentimetern an und gehen bis über sechs Meter. Es werden Modellflugzeuge, Hubschrauber und viele weitere andere Varianten geflogen“, erzählte er. Vom Anfängermodell bis hin zum Wettbewerbsmodell sei vieles dabei - auch außergewöhnliche oder kuriose Modelle wie Dinosaurier oder Storch seien anzutreffen, sogar Original-Nachbauten wie ein britisches Jagdflugzeug ´Hawker Tempest` aus dem Zweiten Weltkrieg - im entsprechenden Maßstab.

„Die selbstgebauten motorisierten Flugmodelle haben einen Elektro- oder Verbrennungsmotor eingebaut. Auch Segelflugmodelle mit Hilfsmotor oder aber ohne Antrieb trifft man hier an“, so der Modellflugzeug-Pilot. Nach der Präsentation der ganzjährigen Vereinsarbeit gaben zwei Vereinsmitglieder Flugvorführungen mit einem Helikopter und einem rasanten Doppeldecker. Und am Ende des Besuchs durften der Landrat und der Bürgermeister dann auch zwei Flieger – mit Fluglehrern - selbst steuern, was den Beiden sichtlich Freude bereitete.

Zum Abschluss des Besuchs zog der Tross weiter nach Ribbeck. Hier stand der Kleintierzüchterverein D292 mit seinen vielen tierischen Topmodels im Mittelpunkt, die aber allesamt daheim bei den Züchtern verweilten. Noch im letzten Jahr hatte der Verein sein 100-jähriges Bestehen gefeiert. Über 20 Mitglieder zählt der Verein. Mit dem Vereinsvorsitzenden Olaf Niemann traf man sich im Vereinshaus, für das der Verein eine Alternative sucht. „Der Verein zählt zu dem ältesten Kleintierzuchtvereinen im Havelland“, erläuterte er dem Landrat, der gespannt zuhörte. Olaf Niemann ist im Februar Deutscher Meister geworden. Bei der Bundeskaninchenschau in Kassel konnte er mit seinen vier Blauen Holicern den Titel ins Havelland holen. Der Verein hatte zuletzt einen Auftritt auf dem Havelländer Erntefest im MAFZ Erlebnispark Paaren Anfang August, das in diesem Jahr von der Stadt Nauen ausgerichtet wurde.  

Bürgermeister Meger ergänzte: „Es vergeht kaum eine Saison, in der die Züchter keine Auszeichnungen, Ehrenmedaillen und Pokale für ihre Zuchttiere mit nach Hause tragen: Ein kleiner, aber sehr erfolgreicher Verein und ein klasse Aushängeschild für den Vereinssport in unserer Stadt“, findet Bürgermeister Meger, der gemeinsam mit seinen Söhnen im Verein aktiv ist. „Für die Kinder ist das doch etwas Herrliches: Hier erfahren sie, woher ein gutes Ei kommt, wie Hühner artgerecht gehalten werden, oder wie Enten, Tauben oder eben Kaninchen gezüchtet werden“, schwärmte er. Olaf Niemann plant, in Zukunft auch Schulprojekte für Schulklassen im Verein anbieten zu können. „Es gibt artgerechte gläserne Brutkästen, bei denen die Schüler das Schlüpfen der Küken quasi live erleben können“, schwärmte er.

Am Ende seines Ortsbesuchs resümierte Landrat Lewandowski: „Es war wieder ein interessantes Spektrum auf der Vereinslandschaft in Nauen und seinen Ortsteilen, wobei ich auch einige Anregungen werde ich mitnehmen werde. Ich bin immer wieder begeistert über das engagierte Ehrenamt hier bei uns im Havelland.“