Gedenkveranstaltung anlässlich des Volkstrauertrages
Nach dem Gottesdienst fand man sich an der Gedenkstätte auf dem kleinen Hügel am nördlichen Ortsrand ein. Nauens Bürgermeister Manuel Meger (LWN) legte gemeinsam mit dem Ortsvorsteher von Klein Behnitz, Marius Strauch (parteilos) und Ralph Bluhm (LWN), dem Vorsitzenden der Nauener Stadtverordnetenversammlung ein Blumengebinde am Gedenkstein nieder.
An beiden Veranstaltungen nahmen neben Behnitzer Bürgerinnen und Bürgern, einem Vertreter der Bundeswehr, auch Vertreter nahezu aller Fraktionen der Nauener Stadtverordnetenversammlung teil, Pfarrer Ulrich Max Baller hielt den Gottesdienst.
Bürgermeister Meger sagte in seiner Ansprache: „Mit dem Einsatz des Ortsbeirates und tatkräftiger Unterstützung von Bürgerinnen und Bürger aus Klein Behnitz wurde an dieser Stelle ein Stück Erinnerungskultur geschaffen. Die Menschen aus Klein Behnitz haben auch dafür gesorgt, dass man diesen Ort wieder zu Fuß erreichen kann. Er war lange Jahre zugewachsen und nur schwer zu erreichen. Sie haben damit einen Zugang zur Geschichte erreicht.“
Rita Jung, Vorsitzende des Heimatvereins Behnitz e. V., sagte: „Die Erinnerung ist eine moralische Verpflichtung gegenüber den Toten, aber auch gegenüber den zukünftigen Generationen. Das Gedenken am Volkstrauertag ist Mahnung und Aufforderung dazu, dass wir uns mit aller Kraft gegen Krieg und Gewaltherrschaft einsetzen.“ Gerade in der aktuellen Situation sei Engagement für friedliche Lösungen militärischer Konflikte vonnöten, mahnte auch sie.
Viele Jahrzehnte war die Gedenkstätte sich selbst überlassen. Auf Initiative des Ortsbeirates Klein Behnitz hatte man vor wenigen Jahren die Gedenkstätte auf Vordermann gebracht. Männer beider Ortschaften sowie die stadteigene DLG hätten dabei Hand angelegt. Die Gedenkstätte besteht heute aus einem massigen Findling mit der Inschrift 1914 – 1918, den Jahreszahlen des Ersten Weltkrieges. Dieses Denkmal umgeben 34 kleinere Findlinge, die die Namen der im Krieg getöteten Soldaten tragen, die von Rita Jung heute vorgelesen wurden. Um das Grab herum wurden mittlerweile wieder drei Linden nachgepflanzt.
„An einem Kriegsgrab eines bislang unbekannten deutschen Soldaten wurde kürzlich Informationsschild aufgestellt, das die Geschichte eines jungen Soldaten erzählt, der wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkriegs an dieser Stelle starb und dort von den Behnitzern beerdigt wurde“, erzählte Marius Strauch am Rande der Gedenkstunde. Das Grab befindet sich rund einen Kilometer Entfernung.
Bereits 1919 wurde der Volkstrauertag in Deutschland eingeführt, damals als Gedenktag für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich dieser Tag: Fortan sollte er zum Gedenken an die Toten der zwei Kriege an der Front und in der Heimat sowie an die Opfer von Gewaltherrschaft in aller Welt erinnern. Seit 1952 wird der Volkstrauertag zwei Sonntage vor dem Ersten Advent begangen.