Bomben töteten in Berge einst 16 Dorfbewohner
Nauens Bürgermeister Manuel Meger (LWN) und Ortvorsteher Peter Kaim (LWN+B) nahmen ebenfalls an der Andacht teil. Auch sie sind der Einladung des Gemeindekirchenrats zur Andacht gefolgt. Blumengebinde wurden am Gedenkstein auf dem Friedhof vor der Kirche niedergelegt.
Superintendent Thomas Tutzschke sagte in seiner Gedenkansprache: “Der Zweite Weltkrieg tobte in unserem Land, und es fielen Bomben auf unseren Ort. Es war ein Tag wie heute - mitten im Wonnemonat Mai. Auch wenn seit rund fünf Jahren Krieg war, ging man seinen Beschäftigungen nach. Dann, um 11 Uhr acht, fielen die Bomben. Häuser wurden zerstört, 16 Menschen wurden innerhalb weniger Minuten aus dem Leben gerissen“, beleuchtet er die Geschehnisse von damals. Dieser 24. Mai 1944 war ein trauriges Kapitel in der Dorfgeschichte von Berge. „Es ist und bleibt Aufgabe unserer Gesellschaft, der Politik, der Bildungseinrichtungen, der Medien, der Kirche - und es bleibt Verantwortung der älteren Generationen, das Gedenken wachzuhalten“, mahnte Superintendent Tutzschke.
Der Bombenabwurf auf Berge, das weiß man heute, war kein gezielter Angriff auf Berge. Eine Bomberflotte der US-Air Force befand sich damals auf dem Rückflug von einem schweren Angriff auf die Hauptstadt Berlin. Bei dem zunächst letzten Großangriff auf Berlin machte der letzte Verband mit etwa 60 bis 80 Bomben am 24. Mai um 11:08 Uhr einen Angriff auf Berge im Teppichabwurf. Es war der Zufall, der in diesem Fall das Dorf traf.