Alle packten an beim 13. Havelländer Erntefest

05. September 2023 : Hunderte Besucher zogen am Sonntag bei schönstem Spätsommerwetter zum Havelländer Erntefest auf das Gelände des MAFZ Erlebnispark Paaren und feierten ein farbenfrohes und stimmungsvolles Fest unter dem Motto „20 Jahre gemeinsame Ackerbürgerstadt“. Ausgerichtet wurde es in diesem Jahr von der Stadt Nauen – bereits zum zweiten Mal.

Schon am Vormittag gab es viele Attraktionen zum Mitmachen für Groß und Klein. Für den feierlichen Rahmen sorgten gleich zu Beginn Generalsuperintendent Kristóf Bálint und Superintendenten Thomas Tutzschke mit dem gemeinsamen Eröffnungsgottesdienst. Erinnert wurde dabei an den christlichen Ursprung des heutigen Festes – dem kirchlichen Erntedankfest.


Nauens Bürgermeister Manuel Meger (LWN) bedankte sich in seiner Eröffnungsrede bei allen Helfern und Unterstützern, die an der Gestaltung und dem Gelingen des Erntefestes mitgewirkt haben. "Es ist tatsächlich 20 Jahre her, dass die zu der Stadt Nauen gehörenden 14 Ortsteile mit der Kernstadt fusionierten und wir so zu einer großen Familie zusammenwachsen konnten. Durch das Engagement jedes Einzelnen „Familienmitgliedes“ und vielen guten Ideen war es mir und dem gesamten Organisationsteam eine besondere Freude, das 13. Havelländer Erntefest vorzubereiten und ein regionales Programm zusammenzustellen, das alle Generationen ansprechen wird“, freute sich der Bürgermeister. "Meinen herzlichen Willkommensgruß richte ich auch an die ehemaligen Ernteköniginnen sowie die zukünftige Erntekönigin, die diesem Fest ebenfalls einen schönen und würdevollen Glanz verleihen, sowie diejenigen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Fest hier und heute stattfindet. Nur mit der freundlichen finanziellen, materiellen sowie personellen Unterstützung vieler fleißiger Akteure kann die Stadt Nauen wiederholt Gastgeber des Havelländer Erntefestes sein und damit diese schöne Tradition wahren und gemeinsam mit Ihnen allen feiern“, so der Bürgermeister.

Bereits seit Monaten waren Verbände, Vereine, Unternehmen und Privatinitiativen der Stadt Nauen mit ihren 14 Ortsteilen engagiert dabei, alle Möglichkeiten zur Gestaltung eines vielfältigen Erntefestes mit Markt, Bühnenprogramm, Präsentationen der Region und Unternehmen, Aktionen im Kinderland und traditionellen Erntespielen zu organisieren. Vieles davon in ehrenamtlicher Tätigkeit. So wurde die Stadt Nauen auch von Einzelhändler Christian Dorfmann vom Edeka-Markt ,,Nah & Gut in Nauen“ in der Mittelstraße unterstützt, der die Hälfte zu den insgesamt 250 Stück Birnen gesponsert hat.

Grußworte gab es auch von Landrat Roger Lewandowski (CDU) und Matthias Kremer, dem Marktdirektor der Mittelbrandenburgischen Sparkasse und weiteren Rednern.

Der Landtagsabgeordnete und Geschäftsführer des Kreisbauernverbandes Havelland, Johannes Funke (SPD), ging in seiner Rede auf zahlreiche Themen der aktuellen Situation des Ernteverlaufs ein. Aber auch die politischen Themen kamen nicht zu kurz.  Er sagte: „Der Krieg in der Ukraine hat auch für unsere Branche erhebliche Auswirkungen. Die Berg- und Talfahrten bei den Preisen beim Einkauf von Betriebsmitteln - hauptsächlich den Dünger - auf der einen und für Agrarprodukte beim Verkauf auf der anderen Seite machen uns zurzeit ziemlich schwer zu schaffen. Sehr viel ukrainisches Getreide kam und kommt nach Europa. Der Markt ist voll. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die aktuelle Preissituation. Die Auswirkungen treffen aber auch die Menschen in Teilen Afrikas und Asiens hart. Getreide können sich dort viele Menschen schon gar nicht mehr leisten“, mahnte Funke.

Dirk Peters (LWN-B), Vorsitzender des Kreisbauernverbands, beleuchtete in seiner Rede ebenfalls den aktuellen Stand beim Ernteverlauf: „Der aufmerksame Beobachter konnte leicht erkennen, dass etliche Getreidebestände bereits lange Zeit vor der Ernte sprichwörtlich flachgelegt wurden. Nicht nur der Roggen traf es diesmal, sondern auch die Gerste und den Weizen. Damit will ich nur kurz andeuten, dass der Klimawandel auch bei uns bereits eine große Baustelle ist“, so der Landwirt. „Es werden auch noch weitere Themen hinzukommen, wie der Umgang mit den Mooren, um nur ein aktuelles Beispiel zu nennen“, und zur Menge der bereits eingefahrenen Getreideernte könne er sagen, „dass wir Havelländer Bauern immerhin eine durchschnittliche, teilweise überdurchschnittliche Ernte eingefahren haben“, resümierte Funke.


Nach der feierlichen Eröffnung ging es dann richtig los mit dem Spektakel, und ein Highlight jagte das nächste. Gegen Mittag wurde die diesjährige Havelländer Erntekönigin gekrönt. Die Wahl fiel auf die 19-jährige Marleen Koning aus Hertefeld, die gerade erst ihr Abitur abgelegt hat und in Bälde Landwirtschat studieren will. Sie folgt auf die 12. Havelländer Erntekönigin Madita Wendte, die ihr Ehrenamt von 2021 bis 2023 mit viel Herzblut ausführte. 

Für ein großes Hallo sorgte dann der Erntewagenumzug über das MAFZ-Gelände. Er bestand in diesem Jahr aus rund 20 Fahrzeugen und reichte vom liebevoll geschmückten Bollerwagen bis hin zum stattlichen Traktor nebst Kremserwagen. Den ersten Platz belegte ein Lanz Bulldog aus dem Jahr 1936 nebst Leiterwagern. Das Gespann stammt aus dem Landwirtschaftsbetrieb Groß aus Dallgow-Döberitz Dorf und wurde von der ehemaligen Erntekönigin gesteuert – quasi als Ausmarsch ihrer Amtszeit. Bürgermeister Meger ließ es sich nicht nehmen, eine Runde mit dem Technik-Dinosaurier-Gespann samt Erntekönigin übers Gelände zu drehen. Platz zwei belegte Peter Schmalholz mit seinem Fendt GT Traktor aus dem Jahr 1976 vom Biohof Börnicke. Den dritten Platz belegte Olaf Schreiber mit seinem Traktor MTS-80 mit Kremserwagen aus Paaren/Glien.

 

Und was wäre ein Erntefest ohne die Prämierung der Erntekronen? Hier fiel die Wahl der Jury auf Sandra Wensche aus Lietzow, den zweiten Platz belegten die Frauen vom Seniorenrat Nauen, Platz drei ging an die Frauen aus Tremmen.

Antje Schulze vom Brandenburger Landfrauenverband moderierte dann den Marmeladenwettbewerb. Hier belegte die Erdbeermarmelade von Jana Wendland mit ihrer Erdbeermarmelade den ersten Platz, gefolgt von Moni Hartmann; Doreen Maleschke belegte den dritten Platz. 

Die Gäste konnten sich während des gesamten Havelländer Erntefest über künstlerische und musikalische Darbietungen freuen. Für ein abwechslungsreiches Programm sorgten die Musikschule Fröhlich Ketzin unter der Leitung von Ellen Feist, dem Amanda Ballet- und Tanzstudio Nauen, sowie mit Livemusik von Paul Speckan & Band. Bei den Linedance-Darbietungen der Jumpin‘ Devils aus Tremmen und den Nauener Linedancers kam so mancher Fuß im Publikum zum Wippen.

Bei der Kreisjungtierschau der Kleintierzüchter schlugen dann die Herzen aller Tierfreunde höher. Hier sah sie Platzverteilung wie folgt aus: 1. Schirmherrenpreis Tauben: Horst Dahlmann, 2. Schirmherrenpreis Hühner: Domenik Petrusch, 3. Schirmherrenpreis Kaninchen: Fred Jäkel. Die BDRG Bundesmedaille Hühner ging an Wolfgang Fürch. Der LVE-Landesverbandsehrenpreis Hühner wurde Claudia Heyligenstädt verliehen und den Besten Rammler hatte Olaf Niemann dabei. Lutz Kempe bekam den Preis für die Beste Häsin der Schau verliehen.


Auch Bürgermeistermeister Meger war am Ende des Festes rundum zufrieden. „Natürlich schätzen auch die Menschen aus dem Havelland die Geselligkeit. Wie sehr jedoch die Menschen in Nauen und den 14 Ortsteilen die Gemeinschaft pflegen und schätzen, davon kann man sich auch auf den kommenden Festen überzeugen: Am 8. und 9. September findet in Klein Behnitz die 850-Jahr-Feier statt, am 9. September das beliebte Erntefest in Lietzow“, resümierte er.

Als weitere Höhepunkte im Nauener Veranstaltungskalender empfahl er auch das traditionelle Nauener Ackerbürgerfest am 16. September oder aber den quirligen Altstadtlauf am 24. September!

Mehr Infos hierzu und zu weiteren empfehlenswerten Events in Nauen gibt es im Veranstaltungskalender unter www.nauen.de.

Unterstützt wurde das 13. Havelländer Erntefest vom MAFZ Erlebnispark Paaren, dem Kreisbauernverband Havelland e. V., der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, den Landfrauen Verein Havelland e. V. sowie dem Landkreis Havelland.

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