24. Mai 1944: Bomben töteten in Berge einst 16 Dorfbewohner
Um acht Minuten nach elf Uhr läuteten die Glocken der kleinen Dorfkirche zum Gedenken an die Opfer. Vor der Gedenktafel in der Kirche mit den Namen der 16 Opfer zündeten Christa Ebertus vom Gemeindekirchenrat gemeinsam mit Superintendent Thomas Tutzschke 16 Kerzen an. Etliche Einwohner versammelten sich nach der Gedenkrede des Superintendenten vor dem Gedenkstein auf dem Kirchenfriedhof. Daniela Zießnitz (CDU), Nauens Erste Beigeordnete, legte ein Blumengebinde am Gedenkstein ab. Auch sie ist der Einladung des Kirchengemeinderats zur Andacht gefolgt.
Superintendent Tutzschke sagte: „So etwas wie den 24. Mai 1944 darf es nicht noch einmal geben. Davon reden reicht nicht. Es muss erinnert, es muss gemahnt werden. Tage wie diese dürfen nicht belanglos werden. Wir brauchen nicht nur die schönen Tage wie Ortsjubiläen, sondern wir brauchen auch die Tage, die uns an die dunklen Kapitel eines Ortes erinnern. Sie sollen mahnen, alles zu tun, dass keine weiteren Kapital solcher Art geschrieben werden.“
Aus dem Protokollbuch des Gemeindekirchenrates Berge aus dem Jahr 1944 geht hervor, dass am 4. März 1944 die regelmäßigen Großangriffe der Amerikaner auf Berlin begannen. Bei dem zunächst letzten Großangriff auf Berlin machte der letzte Verband mit etwa 60 bis 80 Bomben am 24. Mai um 11:08 Uhr einen Angriff auf Berge im Teppichabwurf.