Generationsübergreifende Projekte: Ein Wiedersehen nach langer Corona-Pause

01. August 2021 : Ein großes „Hallo“ gab es im Hort der Dr. Georg Graf von Arco Oberschule mit Grundschulteil. Dort haben die Seniorinnen und Senioren der Demenz-Wohngemeinschaft in der Mittelstraße ihre „Patenkinder“ nach langer Corona-Pause endlich wieder besuchen können. Gemeinsam ging es ans Waffelbacken unter freiem Himmel und konnte Neuigkeiten austauschen.

Begleitet wurden die 26 Hort-Kinder bei diesem geselligen Ferienprogramm von vier WG-Betreuern und den Erzieherinnen und dem Erzieher der Graf- Arco-Schule. „In der Corona-Pause, wo sich ja unsere Kinder und Senioren nicht besuchen durften, haben sich beide Gruppen gegenseitig mit Kleinigkeiten beschenkt. Die Bewohner haben einen Bilderahmen mit verschiedenen Fotos geschickt, und die Kinder haben Briefe geschrieben. Oder wir haben telefoniert. Nur, damit man sich in der Corona-Pause nicht verliert.“ Man werde das Projekt auf jeden Fall weiterführen, auch wenn die Hortkinder aus dem Frühjahr 2020 mittlerweile die Schule gewechselt haben, so die Erzieherin Jana Grimm. „Und so kommen jetzt die neuen Hortkinder und knüpfen an die alte freundschaftliche Bande an“, sagt sie.

Die Kinder freuen sich sehr, wenn sie ihre Freunde aus der WG abholen und dann gemeinsam etwas unternehmen können. Das kann auch Cordula Siegismund vom Gemeinschaftswerk Wohnen und Pflege GmbH bestätigen. Als Präsenzkraft betreut sie die WG, die es seit März 2017 in der Mittelstraße 37 gibt. Zu DDR-Zeiten waren in den Räumlichkeiten der heutigen WG die Verwaltungsräume der HO untergebracht. „Sich mit den Senioren in der Öffentlichkeit zu zeigen, fanden die Kinder ganz toll, und die Kinder aus der ersten Gruppe haben auch mit Stolz den Rollstuhl ihrer Freunde geschoben“, berichtet sie.

Es habe anfangs nicht lange gedauert, bis jedes Kind einen Freund gefunden habe. „Die Kinder hatten da keine Berührungsängste, und sie bringen alle zwei Wochen jede Menge Ideen mit. Sie basteln, tragen Lieder vor oder tanzen“, zählt die Erzieherin auf. Und Frau Siegismund weiter: „Die Kinder bringen ihren Freunden immer eine Aufmerksamkeit mit und überlegen sich, wie sie ihnen eine Freude bereiten können.“ Für die Kinder sei die Begegnung jedes Mal ein schönes und wichtiges Ereignis, da die Mieter im Urgroßeltern-Alter seien, dass die meisten Kinder in ihren Familien nicht kennen, sagt sie. Und Jana Grimm ergänzt: „Durch das Patenschaft-Projekt lernen die Kinder ein wenig das Mehr-Generationen-Leben kennen, das es ja heutzutage kaum mehr gibt.“

In der Wohngemeinschaft leben aktuell zehn Menschen im Alter zwischen 60 und 98 Jahren. „Die Mieter können dort, sofern sie dies wünschen, bis zu ihrem Lebensende bleiben, soweit dies medizinisch möglich ist. Es werden Aktivitäten angeboten, bei denen die Bewohner mitmachen können, oder auch nicht. Sie dürfen dort selbstbestimmt leben und entscheiden, an was sie sich beteiligen möchten“, erzählt Cordula Siegismund.

Inzwischen sind die meisten Waffeln verputzt worden, und die Senioren rüsten sich für den Heimweg. Eine ältere Dame gibt den Kindern zum Abschied ein kleines rührendes Ständchen. Es ist ein alter Schlager von Rudi Schurike aus dem Jahr 1950 und heißt „Auf Wiedersehen!“  

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