Groß Behnitz: Ein Kleinod wird herausgeputzt - Weg im Park wurde wiederhergestellt

„Der ´Behnitzer Park` am See in Groß Behnitz gilt auch überregional als Sehnsuchtsort. Er bietet zudem Hochzeitspaaren eine passend romantische Kulisse und wird auch von Naturliebhabern sehr geschätzt“, schwärmte Bürgermeister Meger. „Dies war unter anderem der Anlass für eine Fördermittelakquise, die eine Bewilligung des Landkreises Havelland und sodann die erfolgreiche Umsetzung durch die Firma HTK Gesellschaft für Hoch-, Tief- & Kulturbau mbH aus Wusterhausen zum Ergebnis hatte“, sagte der Bürgermeister und bedankte sich bei allen Beteiligten.

David Leu, Sachgebietsleiter für Grün- und Verkehrsflächen der Stadt Nauen und Ellen Mahler, Ortsteilbeauftragte der Stadt Nauen, ergänzten: „Durch den wiederhergestellten Weg erhält das Parkensemble mit seinen imposanten Platanen und der insgesamt idyllischen Kulisse ein weiteres, hübsches Detail, an der wir an die Historie anknüpfen. Denn mit einer Wegbreite von exakt 1,21.9 Metern wurde auf die alte Ausführung nach der ursprünglich für die Schienenfahrzeuge vorgegebenen Spurweite der Schienen nach der Englischen-4-Fuß-Spur mit 1,21.9 Metern dem Erbauer der Familie Borsig Rechnung getragen“. Beide lobten die qualitativ hochwerte Ausführung der Arbeiten sowie die sehr angenehme Zusammenarbeit mit der Firma HTK Gesellschaft für Hoch-, Tief- & Kulturbau mbH aus Wusterhausen.

Die Gesamtkosten für die Wiederherstellung des Weges durch den Park belaufen sich auf insgesamt 47.603,50 Euro (netto), davon wurden 10.000 Euro Fördermittel zur ´Förderung des Tourismus und der touristischen Infrastruktur im Landkreis Havelland` verwendet.

Bürgermeister Meger freute sich über die finanzielle Unterstützung des Landkreises und sagte während des Vorort-Termins: „Meinen besonderen Dank spreche ich heute dem Landkreis Havelland aus. Es vergeht kein Jahr, in dem wir nicht auf Ihre Unterstützung zählen können – wie zuletzt beim Dorfanger in Ribbeck, der zu einem ´Hingucker` für den gesamten Ort geworden ist.“ 

Geschichtliches zum Park (Quelle:  Tourismusverband Havelland GmbH)

Der schmale Garten entlang des Seeufers geht auf die ursprüngliche im Jahr 1800 im englischen Stil errichtete Anlage zurück, die zum neu erbauten Herrenhaus Peter von Itzenplitz (1769-1834) gehörte. Schon damals standen die heute ca. 300 Jahre alten Platanen am Seeufer.

Albert Borsig (1829-1878) verpflanzte in den Behnitzer Park zwei seinem Vater von Alexander von Humboldt geschenkte asiatische Platanen. Während er jedoch seit 1866 vor allem das Herrenhaus, den Ort und die Gutsanlagen um- und ausbauen ließ, konzentrierte sich sein Sohn Ernst von Borsig (1869-1933) auf die Verschönerung der umgebenden Parkanlage. Als Mitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft war er daran interessiert, seltene Pflanzen in den Garten zu integrieren. Der Park ist etwa 35 ha groß und umschließt einen großen Teil des Groß Behnitzer Sees. Seine Strukturen entsprechen zum größten Teil der Gestaltung des 19. Jahrhunderts. Die Anlage steht seit 1966 unter Denkmalschutz und ist als Spazierweg mit einem dendrologischen-naturkundlichen Schwerpunkt erschlossen. Teile des historischen Baum- und Pflanzenbestandes, darunter Sumpfzypressen, Ulmen und Platanen, sind noch immer erhalten. Vom gegenüberliegenden Seeufer eröffnet sich eine beeindruckende Aussicht auf die erhaltenen und restaurierten Teile der Gutsanlage.