Menschen gedenken am Volkstrauertag in Klein Behnitz
Auch Nauens Bürgermeister Manuel Meger (Die Ländliche) und Marius Strauch (Freie Wähler), Ortsvorsteher von Klein Behnitz, nahmen an der Gedenkveranstaltung teil und betonten in ihrer Wechselrede die Bedeutung des Volkstrauertages als Mahnung für Frieden und Verständigung.
Im Rahmen der Zeremonie wurden von den Konfirmanden Richard Ebertus und Pepe Meger für jeden der 34 Gedenkstein Kerzen entzündet - ein stilles und berührendes Zeichen des Gedenkens und der Verbundenheit bei unwirtlichem Wetter. Der feierliche Akt wurde durch die Andacht von Superintendent Thomas Tutzschke geprägt.
Die Veranstaltung verdeutlichte erneut die Wichtigkeit, die Vergangenheit nicht zu vergessen, um für eine friedvolle Zukunft einzutreten. Rita Jung, Vorsitzende des Heimatvereins Behnitz, beleuchtete die Geschichte des Kriegerdenkmals. „Das Denkmal wurde 1930 im Auftrag des damaligen Gutsbesitzers Ernst von Borsig auf dieser Anhöhe, dem Mühlenberg, errichtet, das an die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus Groß -und Klein Behnitz erinnert. Elf Männer aus Klein Behnitz und 23 junge Männer aus Groß Behnitz mussten zwischen 1914 und 1918 ihr Leben auf dem Schlachtfeld lassen“, referierte Rita Jung. „Ein großer Findling und drei mittlere waren auf den Äckern unserer Dörfer gefunden und in Form eines Hünengrabes angeordnet. Der große Findling wog 5,5 Tonnen und musste mit 16 Pferden auf einer Schleppe hierhergezogen werden. In einem geschlossenen Kreis wurden kleinere Findlinge gelegt, die die Namen der Gefallenen tragen“, so die Vorsitzende. Die Andacht am Ehrenmal wurde von der Berliner Violinistin Alexa Logothetis begleitet. Auch die Grabstätte eines deutschen Soldaten, dessen Ruhestätte im Wald von Klein Behnitz liegt, wurde von Petra Fricke für den Gedenktag hergerichtet.
Bürgermeister Meger und Ortsvorsteher Strauch dankten allen Beteiligten herzlich, die diese Andacht ermöglicht haben. Im Anschluss führte Familie Thomas und Nicole Ebertus eine kleine Besuchergruppe durch die Dorfkirche von Klein Behnitz, um über den Stand der Renovierungsarbeiten zu informieren.
Bereits 1919 wurde der Volkstrauertag in Deutschland eingeführt, damals als Gedenktag für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Nach dem Zweiten Weltkrieg wandelte sich dieser Tag: Fortan sollte er zum Gedenken an die Toten der zwei Kriege an der Front und in der Heimat sowie an die Opfer von Gewaltherrschaft in aller Welt erinnern. Seit 1952 wird der Volkstrauertag zwei Sonntage vor dem Ersten Advent begangen.