So feierte die Freiwillige Feuerwehr Einheit Groß Behnitz ihr 115. Jubiläum

Nach dem Korso durch Groß Behnitz versammelte sich der Tross schließlich gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus und der Feuerwache. Die ganze Dorfgemeinschaft hat für das Fest mitgeholfen. Spanferkel, Grillgut, Kuchen, 150 Liter Erbsen- und Linsensuppe, dazu Getränke – hier kam am Samstag wahrlich niemand zu kurz.

Zu den Festrednern und Gratulanten gehörten Ortswehrführer Denny Lück, der sich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern des Festes bedankte, Ortsvorsteherin Angelika Zöllner, Nauens Bürgermeister Manuel Meger (LWN), der Landtagsabgeordnete Johannes Funke (SPD) und Stadtwehrführer Jörg Meyer.

Der Ortswehrführer blickte auf die 115-jährige Geschichte der Einheit zurück. Bürgermeister Meger bedankte sich auch bei Alt-Bürgermeister Detlef Fleischmann, der unter den Gästen weilte, für dessen Engagement für die Einheit Groß Behnitz während seiner Amtszeit.

In Summe waren sich die Redner einig, dass die Feuerwehr auch ohne Blaulicht in Groß Behnitz wichtige Aufgaben schultert. Jeder weiß, wozu es Feuerwehren gibt. Ihr Sinn ist der Brandschutz und die Rettung von Menschen in Not. Für das gesellschaftliche Leben bedeutet die Feuerwehr aber auch Verantwortungsbereitschaft, Teilhabe oder Jugendarbeit. "Dass dies alles auf ehrenamtlicher Basis geschieht und für alle Nauener Einheiten gilt, wissen nicht alle Menschen, die in Nauen und den Ortsteilen wohnen", betonte der Bürgermeister.

Die Einheit stellte für den Jubiläumstag ein zünftiges Programm zusammen, bei dem für Groß und Klein etwas dabei war. So gab es einen Spaßwettkampf unter den anwesenden Feuerwehren. Auch die Jugendfeuerwehr zeigte, was sie konnte und simulierte professionell eine Einsatzübung. Auch der Jugendclub, der vom Verein Mikado betrieben wird, kümmerte sich vor allem um die Kleinen an diesem Tag.

Während der Feierlichkeiten standen auch Beförderungen auf dem Programm. So erhielt Ralf Möller den Dienstgrad des Feuerwehrmanns, Heike Müller den der Feuerwehrfrau. Sebastian Grebe und Jens Fröhlich wurden zum Hauptfeuerwehrmann befördert und Andreas Schulz zum Oberlöschmeister. Martin Liepe erhielt die Beförderungsurkunde sowie die Schulterklappen zum Hauptlöschmeister.

Zur Historie der Einheit Groß Behnitz:

So ähnlich, wie es in der Feuerwehrchronik von Groß Behnitz, die Ortswehrführer Denny Lück vorstellte, zu nachzulesen ist, wird es wohl in vielen havelländischen Feuerwehren zugegangen sein.

Denn am 20. Februar 1909 wurde nämlich erwogen, eine freiwillige Feuerwehr zu gründen. Bereits vier Tage später haben sich 24 Freiwillige bereit erklärt, der Herausforderung entgegenzutreten. Am 1. Mai 1909 hatte der damalige Landrat die offizielle Ernennung durchgeführt und das (noch vorhandene) Statut übergeben. Die Kameraden wurden mit einer Handdruckspritze, einem Signalhorn und einem Gerätehaus ausgestattet. Im Jahre 1932 kam die große Erleichterung, als die erste benzinbetriebene Motorspritze vom Typ 'Köbe-Triumpf' eingeführt wurde.

1940 erhielt die Feuerwehr das erste Fahrzeug vom Typ Mercedes Benz, sodass der TSA nicht mehr mit dem Traktor, dem Pferdegespann oder gar von Hand gezogen werden musste.

Mit Denny Lück als Ortswehrführer und Jan Schirrmacher vom Feuerwehrverein Groß Behnitz e. V. V. engagiert sich inzwischen die 15. Generation für die Groß Behnitzer Feuerwehr. Die Einheit zählt heute 20 aktive Kameraden, zehn Kinder in der Jugendfeuerwehr Behnitz und 34 Mitglieder im Verein.